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Highlights unserer Jordanien Rundreise

Wer dem deutschen Winter für kurze Zeit entliehen möchte, bock auf faszinierende Berglandschaften, arabisches Essen und viel Kulturerlebnis hat, ist in Jordanien bestens aufgehoben! 

 

Wie immer, möchte ich dir kurz und knapp zusammenfassen, was ich nach einer Woche Rundreise weitergeben kann. 

 

Und los geht's :-)


Reisezeit und -dauer

Da es in Jordanien verdammt heiß werden kann & wir grundsätzlich gerne außerhalb der Hauptsaisonen reisen (günstiger, weniger Leute), sind wir Ende März mit Ryanair von Wien nach Amman und zurück geflogen. Das Wetter war eher wechselhaft, Regen, Sonne, warm und kalt innerhalb einer Stunde, manchmal ziemlich windig, aber alles in allem für uns besser, wie bei 40 Grad purem Sonnenschein. 

 

Der Nachteil der Nebensaison: es hat noch nicht alles geöffnet! 

Daher meine Empfehlung für einen Reisemonat: April - Mai (aber Achtung: im April ist Ramadan, d.h. die Uhren ticken langsamer...).

 

Wir sind Freitag gelandet und Freitag auch wieder geflogen, hatten somit 8 Reisetage, was für den schnellen "Escape" und die Highlights des Landes vollkommen ausgereicht hat. 


Reiseroute

Der Flughafen AMM liegt südlich der Hauptstadt Amman.

Wer sich bei seiner ersten Fahrt mit dem Leihwagen in einem neuen Land, das keine Verkehrsregeln kennt, nicht gleich in die 4 Millionen Einwohner-Stadt wagen möchte, dem empfehle ich:

- das westlich gelegene Madaba, falls du abends landest und nur noch etwas essen und schlafen gehen möchtest. 

- die Fahrt über den "Desert Highway" runter bis Aqabah, falls du den ganzen Tag noch vor dir hast. 

- die Durchfahrt quer durch die Berge bis rüber ans Tote Meer, falls du um die Mittagszeit ankommen solltest. 

 

Je nachdem wie, wann und wo du deine Reise startest, würde ich auf jeden Fall einen Mietwagen empfehlen. 

Es gibt einfach zu viele schöne Zwischenstopps & Routen, die mit den öffentlichen Bussen vermutlich nicht angefahren werden. 

Wir haben unseren Mietwagen direkt am Flughafen abgeholt und zurückgebracht und für 8 Tage 247 Euro bezahlt. 

 

Da wir erst abends angekommen sind hat sich unsere Route folgendermaßen ergeben: 

Madaba - Totes Meer - Ma’in Hot Springs - Dana Nature Reserve - Petra - Aqabah - Wadi Rum - Kerak - Madaba 

 

Praktischer wäre natürlich einen Flughafen (Amman oder Aqabah) anzufliegen und vom jeweils anderen zurück. 

 

Wir sind auf der Rundreise in Summe ca. 830 Kilometer gefahren & haben knapp 100 Euro für Benzin gezahlt. 

 

Öffentliche Parkplätze waren immer kostenlos & der Verkehr außerhalb der Städte gar kein Problem. Stadtnaher und innerstädtischer Verkehr ist jedoch eine Nummer für sich. Allein bei der Fahrt durch Kerak sind 2 Auffahrunfälle vor uns passiert. 


Kosten

💰pro Person: 1.071€ 
im Detail:
✈️ VIE -AMM: 242€
🚙 rund ums Fahren: 174€ 
🪪 Jordan Pass: 100€
📱 SIM Karte: 10€
🏨 Übernachten: 304€
🥣 Verpflegung: 180€
🎫 Unterhaltung: 61€


Ein kleiner Hinweis am Rande: 
Wir hatten eine Nacht im Hilton Dead Sea Hotel gebucht, was uns (mit Verpflegung) allein knapp 140€ pP gekostet hat…


Madaba

Teppiche über Teppiche in Madaba
Teppiche über Teppiche in Madaba

In Madaba waren wir 2 Mal, jeweils nach Ankunft und vor Abflug und erstaunlicherweise war hier der Verkehr weniger dramatisch als angenommen. Man braucht ca. 45 Minuten zum Airport.

Wir sind einmal im Moab Land Hotel und das zweite Mal im Aitch Boutique Hotel untergekommen. Waren beide total ok für den kurzen Aufenthalt (vor allem die Lage).  

Viel zu sehen gibt es in der 214.000 Einwohnerstadt nicht, aber man bekommt leckeres Essen (Fokhar&Bar), guten Kaffee (gegenüber vom „Frankfurter Supermarkt“), frisch gepresste Fruchtsäfte, ein bisschen Kultur und den Teppichkaufrausch gibt‘s obendrauf ;-)


Totes Meer

Floating im salzigen Nass - aber bitte nicht in die Augen!
Floating im salzigen Nass - aber bitte nicht in die Augen!

Den Tag am Toten Meer haben wir im Hilton Dead Sea Resort & Spa verbracht.
Die Lage des Hotels ist sagenhaft!!!

Am Hang gebaut, liegt das stufenartig angelegte Resort direkt am Meer, hat einen eigenen Strandzugang (Sand), stellt den heilwirksamen Schlamm „aufbereitet“ zur Verfügung & Duschen, um sich direkt danach wieder abbrausen zu können. 

Es gibt auch ein paar öffentliche Zugänge zum Toten Meer, aber ohne direkte Dusche nach dem Floating Erlebnis, hat der Spaß ganz eventuell ein Loch ;-) 

Definitiv eins unserer Highlights gewesen, das Resort inkl. Totem Meer (natürlich)!


Ma‘in Hot Springs

Blick von oben auf das Ma‘in Hot Springs Spa
Blick von oben auf das Ma‘in Hot Springs Spa

Allein die Fahrt zu den heissen Quellen ist ein Erlebnis!

Serpentine um Serpentine windet man sich von der Küstenstraße nach oben durch die farbenfrohe Berglandschaft, bis man schließlich auf dem Gelände der Badestellen ankommt. 

Es gibt eine „Einlasskontrolle“, bei der man pro Person etwa 20€ Eintritt zahlen muss. 

Parken kann man dann direkt am Besucherparkplatz.
Vorbei an 2 der ersten Badebecken, gelangt man zu den Steinwannen, in die sich ein mehrere Meter hoher, 36 Grad warmer, Wasserfall ergießt. 

Leider lässt die Anlage selbst sehr zu wünschen übrig. Viel zu teuer ist der Eintritt dafür, dass man windige Umkleidekabinen und schmuddelige Toiletten am Ende vorfindet. 

Wir dachten auch, dass man für den Preis die Hotelanlage mitnutzen darf, was jedoch nicht der Fall war. 

Alles in allem: wer noch nie in natürlichen heißen Quellen gebadet hat, sollte das doch Mal gemacht haben :-) 


Felsenstadt Petra

Am Ende der 800 Stufen: the Monastery Ad Deir
Am Ende der 800 Stufen: the Monastery Ad Deir

Was soll man zu Petra groß erzählen? 

Vermutlich ist die Felsenstadt einer der Hauptgründe, warum du dich überhaupt für eine Reise nach Jordanien interessierst? 

Sie ist es definitiv wert! 

Kauft euch vorher den Jordan Pass (geht mit 1,2 oder 3 Tagen Petra), der lohnt sich finanziell auf jeden Fall und spart euch Wartezeiten am Eingang des Visitor Centers.
(Der Pass inkludiert auch das Einreisevisum!)
Eure QR Codes vom Pass werden dort gescannt und ihr bekommt ein separates Ticket für die Stadt ausgestellt.

Wir haben uns sagen lassen, dass man das Ticket nicht zwingend an hintereinander liegenden Tagen einlösen muss (man könnte also einen Tag Pause bei einem Pass für mehr Tage machen).

Ja, dann geht es auch schon los! 

Den Main Trail entlang, schlängelt ihr euch durch den Siq, der an der berühmten Schatzkammer (Treasury) endet und den weiteren Weg, tiefer in die Felsenstadt hinein freigibt.
Am vermeintlichen Ende angelangt, geht es mit über 800 Stufen hoch zur Monastery Ad-Deir nochmal richtig heiß her, aber der Aufstieg soll belohnt werden! 
Wenn ihr den gleichen Weg zurück nehmt, habt ihr am Ende zwischen 12 - 14 Kilometer auf dem Buckel und werdet mehr als zufrieden sein!

Es gibt noch viele weitere Trails durch die Felsenstadt. Ein zweiter Eingang ist etwa in Little Petra, über den man von der hinteren Seite an der Monastery ankommt. 
Vermutlich sind hier weniger Touristenmassen unterwegs…

Leider hat es bei unserem Besuch am 2ten Tag geregnet und es war eisig kalt, sodass wir nur den klassischen Standardweg laufen konnten.

Alles in allem: Petra - Highlight Nummer 1, ohne Worte!  

Achso:
Geschlafen haben wir 2 Nächte in Little Petra.

Einmal im Seven Wonders Bedouin Camp und einmal im Little Petra Bedouin Camp!
Beide sehr empfehlenswert, wenn uns auch das 7W ein bisschen besser gefallen hat.
Die Fahrt zum Visitor Center hat ca. 15 Minuten gedauert (Parken am Eingang war kostenlos).


Wadi Rum

Traumhafte Wüstenlandschaft im Wadi Rum
Traumhafte Wüstenlandschaft im Wadi Rum

Das Wadi Rum würde ich ebenfalls mit einer Übernachtung in einem der über 300 Bedouinen Camps empfehlen. 

Es ist einfach wunderschön, wenn abends die Felsen beleuchtet sind, man gemeinsam ums Lagerfeuer sitzt, Tee trinkt und die Einheimischen am Ende den Gartopf aus dem Sand buddeln, um das gemeinsame Abendessen anzurichten. 

Wir haben im Wadi Rum Dream Camp in einer Bubble übernachtet - sagenhaft! Wirklich, ein Traum von Ausblick auf die Wüstenlandschaft! 

Wenn ihr ebenfalls in einem der Camps bleiben wollt, angenommen im Dream Camp, bekommt ihr nach der Buchung eine WhatsApp Nachricht von einem der Angestellten.
Sie bitten euch, am Visitor Center zu parken, ein Foto vom Auto und die ungefähre Ankunftszeit zu schicken.
Wenn ihr dann dorthin aufbrecht, gebt ihnen nochmal durch, dass ihr losfahrt und jemand wird euch am (kostenlosen) Parkplatz abholen. 

Vor Ort wird dann besprochen, was man unternehmen möchte: wandern, Kameltrekking, Jeeptour, man kann klettern, angeblich mit dem Ballon fahren, usw… 

Wir waren etwa 4 Stunden für 85€ mit dem Jeep unterwegs :-)
Zieht euch unbedingt eine warme Jacke an, solltet ihr auch in der Nebensaison nach Jordanien reisen: auf der Rücksitzbank im Freien ist der Fahrtwind eisig!

Ganz klar: Highlight Nummer 2!


Weitere Stopps

Berg Nebo & Nebo Kirche
…liegt auf der Strecke zwischen Madaba und Totem Meer und bietet einen 808m hohen Ausblick auf das Jordantal, das Tote Meer und weiter nach Palästina und Israel. 

Wadi Mujib
…hatte leider nicht auf im März. Es gibt ein Mujib Adventure Center am Eingang des Canyons, der wahnsinnig schön zu bewandern sein soll! 
Hätten wir gemacht, wenn wir hätten dürfen…

Dana Nature Reserve
…faszinierende Landschaft zwischen Petra und Kerak. Durchfahren allein ist schon toll, wenn man gerne noch wandern möchte, warum nicht.

Kreuzritterburg Kerak 
…auch hier wieder: grandioser Ausblick, aber von den Ruinen selbst ist nicht viel übrig.
Der Eintritt ist im Jordan Pass inbegriffen. 

Achtung: schlimmster Verkehr EVER! 
Kerak liegt auf einer Anhöhe, hat nur kleine Gassen und Straßen und keine Verkehrsregeln! 
Nichts für schwache Nerven hinter‘m Steuer!!!

Aqabah 
…total überflüssig in der Nebensaison! 
Soll zum Tauchen im Sommer ganz gut sein, aber wenn es nicht warm genug für das Meer ist, hat es auch sonst nichts nennenswertes zu bieten. 

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